Metamorphosen. Eine Einleitung

Autor/innen

  • Niels Penke

Abstract

Wie Beispiele aus zwei Jahrtausenden Literatur- und Kunstgeschichte bezeugen, lassen sich Veränderungen, von personaler, sozialer bis hin zu globaler Transformation, mithilfe von Ovids Mythen beschreiben oder bildlich darstellen. Viele SchriftstellerInnen, bildende KünstlerInnen und Filmschaffende haben dies getan; sie und ihre Echos sind in den sich teils ablösenden, teils verschränkenden Traditionslinien gut dokumentiert. Diese "Echos der Erzählungen" Ovids sind, so lässt sich mit Bettine Menke sagen, "der Modus des Nachlebens", die zu uns kommen "im Modus des Gerüchts, jeweiligen Aneignungen, Revisionen, Imitationen, Übertragungen, Lektüren, Wieder- und Fortschreibungen, Ver?Schickungen." Daraus lassen sich zwei weiterzuverfolgende Perspektiven ableiten, die in der bisherigen Forschung noch unterrepräsentiert waren. Zunächst eine, welche die Fortsetzung der Arbeit am Ovid'schen Mythenstand im beständig veränderten bzw. erweiterten medialen Kontext in den Blick nimmt, die also über die Literatur hinausgeht und Verwandlungen intermedial betrachtet. Hinzu kommt eine zweite, die auch die entkoppelten Metamorphosen und ihre Erzählungs- bzw. Darstellungsverfahren erfasst und vergleichend auf die erste rückbezieht. Das Anliegen der diesem Themenheft vorangegangenen Tagung war es daher, auf Grundlage dieser erschlossenen Traditionen in Literatur und bildender Kunst, die aktuelle mediale Lage mit Film, Video? und anderen Bildtechniken, Musik und Performance?Kunst interdisziplinär anzugehen und diese einerseits auf die literarische wie bildkünstlerische Tradition, andererseits aber auch auf Verfahren der Gegenwartsliteratur hin zu reflektieren.

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Veröffentlicht

2018-03-19